Die Mitte Weinfelden sagt JA zum Bahnhofskredit
18. September 2023 – Die Mitte Weinfelden organisierte am Montag eine Bahnhofsbegehung. Viele Interessierte folgten der Einladung und liessen sich das Projekt Aufwertung Bahnhof Weinfelden, über welches Weinfelden am 22. Oktober abstimmt, erklären. Hans Eschenmoser als zuständiger Stadtrat führte auf dem Gelände herum und erzählte den langen Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Projekt. Ursprünglicher Auslöser des riesigen Projekts war das Gleichstellungsgesetz, welches von der Stadt verlangt, dass auch Menschen mit Behinderung barrierefrei den Bus benutzen können. Die Frage war es dann: Sollen nur die Bordkanten erhöht werden oder soll noch mehr gemacht werden, um die Qualität vom Weinfelder Standort zu steigern?
Sehr schnell war klar, dass es für Weinfelden keine Lösung wäre, nur die Bordkanten zu erhöhen, was bereits zwei und mehr Millionen Franken verschlingen würde. Man wollte das Projekt am Bahnhof gleich von Beginn an ganzheitlich angehen und für zusätzliche Verbesserungen nutzen.
Der Bahnhof Weinfelden ist der wichtigste Knotenpunkt im Thurgau und wichtig für Weinfelden. Die Attraktivität der Stadt mit starkem Bevölkerungswachstum verlangt die Planung weit nach vorne auszurichten. Heute ist der gesamte Verkehr wild durchmischt. Velofahrerinnen, Autofahrer, Taxis, Busverkehr sowie Durchfahrt und Zubringer sind nicht getrennt. Die Verkehrssicherheit ist heute schon nicht gegeben und verschlechtert sich mit zunehmender Bevölkerung stetig.
Das Bahnhofprojekt nimmt diese und weitere Problematiken zukunftsgerichtet auf. Es entflechtet den Veloverkehr vom Autoverkehr. Die Postautolinien erhalten einen behindertengerechten Busbahnhof, der zudem überdacht ist. Der stetigen Zunahme von VelofahrerInnen wird mit einem neuen unterirdischen Veloparking begegnet. Die Durchfahrt für Autos wird mit einer 30 Zone verlangsamt, sodass die Sicherheit für Velos und FussgängerInnen gewährleistet wird. Gleichzeitig wird auch der Zugang ins Zentrum aufgewertet und die Zu- und Wegfahrt neu organisiert. Wer Weinfelden in naher Zukunft mit der Bahn erreicht, wird sich willkommen fühlen und kann sich gut orientieren.
Die Kosten für dieses Projekt sind auf den ersten Blick hoch. Doch wer die üblichen Strassenkredite kennt, weiss, dass bereits die Erneuerung von kurzen Strassenabschnitten in die Millionen geht. Hier aber wird mit dem Geld von der Walkestrasse bis zum Restaurant Eisenbahn die ganze Oberfläche und alle Werkleitungen neu gebaut. Das unterirdische Veloparking und der Busbahnhof tragen ebenfalls zu den Kosten bei. Die wegfallenden Parkplätze sind zwar schmerzlich aber in naher Fussdistanz ist der bisher schlecht genutzte Parkplatz an der Freiestrasse ein akzeptabler Ersatz. Zudem bestätigte der Stadtrat Hans Eschenmoser, dass derzeit alle Optionen geprüft werden, um Ersatz für diese Parkplätze an anderen Orten zu realisieren.
Nach der Führung diskutierten die Mitglieder von der Mitte Weinfelden intensiv über diese kommende Abstimmung und beschlossen daraufhin einstimmig die Ja Parole. Bereits seit 2015 hat sich die Mitte Weinfelden mit Interpellationen und Anfragen dafür eingesetzt, dass dem Bahnhof mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und zusammen mit der SBB und dem Kanton eine zukunftsfähige Lösung ausgearbeitet wird. Dies geschah vor allem unter hartnäckigem Einsatz von Alexandra Beck, für welche das Thema bereits viele Jahre eine Herzensangelegenheit ist. Das nun vorliegende Projekt erfüllt diese Forderungen und schafft Voraussetzungen, dass alle Verkehrsteilnehmenden auf ihre Kosten kommen und einen modernen Verkehrsknotenpunkt nutzen können. Die Kosten sind gerechtfertigt bei dieser Dimension und für Weinfelden tragbar. Die Mitte unterstützt dieses Projekt darum mit einem klaren Ja.